// Brandschutz PRIVAT

Brände können einen verheerenden Schaden anrichten und im schlimmsten Fall das Leben kosten. Daher ist es nicht falsch, sich über mögliche Brandursachen in den eigenen vier Wänden zu informieren. Je mehr man über die Ursachen eines sich plötzlich ausbreitenden Brandes weiß, desto besser kann man sich davor schützen. Es gibt viele verschiedene Gründe, warum ein Brand in der Wohnung ausbrechen kann.

In einigen Fällen sind die Brandursachen offensichtlich, in anderen wiederum ist der Ursprung  nicht leicht zu erkennen. Nachdem es zu einem Brand gekommen ist, werden in der Regel Brandursachenermittlungen eingeleitet, um der Brandursache auf den Grund zu gehen. Leider gibt es in Deutschland keine umfassende oder einheitliche Brandstatistik, jedoch werden von verschiedenen Institutionen und Behörden regelmäßig Statistiken zum Thema Brandschutz veröffentlicht. Dazu zählen unter anderem die Jahresberichte zum Brand- und Katastrophenschutz, Brandstatistiken des vfdb oder Statistiken des deutschen Feuerwehrverbandes.

Aus den Statistiken lässt sich ein Ranking erkennen, an dessen Spitze die Elektrizität steht.

1. Elektrizität
Eine besonders hohe Anzahl von Bränden in privaten Haushalten wird durch Elektrizität verursacht. So können defekte Kabel (oder andere elektronische Bauteile) Funkenflug und Schwelbrände verursachen. Das Tückische daran ist, dass gerade Kabelbrände eine sehr lange Zeit unbemerkt bleiben können und somit eine unsichtbare Gefahr darstellen, oder gerade dann ausbrechen, wenn niemand zuhause ist.
Auch Kurzschlüsse, die durch einen unsachgemäßen Anschluss, eine nicht fachgerechte Elektroinstallation (selfmade) oder Überhitzung von Geräten erfolgen, sind regelmäßig Ursache von Bränden. Ein besonderes Risiko geht hierbei von Heizgeräten oder älteren Kühlschränken und Wäschetrocknern aus.
Häufig ist auch zu beobachten, dass aufgrund fehlender Steckdosen oder Elektroversorgung eine sogenannte Reihenschaltung vorgenommen wird. Dies bedeutet, dass Verlängerungskabel und oder Mehrfachstecker zusammengesteckt werden, um das Problem zu lösen.
Dadurch kein leider sehr schnell eine große Gefahr entstehen – nämlich die Überlastung der Ursprungssteckdose. Im schlimmsten Fall entwickelt sich daraus ein Brand.

2. Unachtsamkeit / menschliches Fehlverhalten
Bei der Brandursachenermittlung stoßen die Experten in vielen Fällen auf menschliches Fehlverhalten als Brandursache. Damit ist jedoch nicht das absichtliche Legen eines Feuers (Brandstiftung) gemeint, sondern eher die Tatsache, dass Unwissenheit und Unachtsamkeit dazu geführt haben, dass ein Feuer ausbrechen konnte. Als Klassiker gilt die achtlos weggeworfene, oder abgelegte Zigarette, ein Feuer entzünden kann oder das Bügeleisen, welches mit der heißen Oberfläche auf einem Kleidungsstück abgestellt und dann wegen z.B. einem Telefonat vergessen wird. Vergesslichkeit ist im Umgang mit brennbaren Materialien, oder Elektrizität nie gut. Hier ist die Küche besonders anfällig für Brände, die aus Unachtsamkeit heraus entstehen, – sie gilt als der Ort an dem die meisten Brände in Privathaushalten entstehen. Es passiert leicht, dass ein Topf auf einer noch heißen Herdplatte stehen gelassen wird, oder ein Küchentuch nah neben dem Gasherd abgelegt wird. Nun klingelt das Telefon und alles nimmt seinen verhängnisvollen Lauf. Oder das Kind stürzt und braucht ungeteilte Aufmerksamkeit und vieles mehr.
Besonders Fettbrände sind eine häufige Ursache für Schäden in der Küche. Diese sind extrem gefährlich, denn wer aus einem ersten Reflex heraus handelt und versucht, den Fettbrand mit Wasser zu löschen, riskiert eine verheerende Fettexplosion. Das brennende Fett ist auf mehrere hundert Grad Celsius erhitzt und das hineingeschüttete Wasser bei dieser Temperatur schlagartig verdampft. Auf diese Weise wird das brennende Fett mit dem Wasserdampf mitgerissen und die Fettexplosion ist in vollem Gang.
Besondere Beachtung benötigt der sorglose Umgang mit Feuer an bestimmten Feiertagen – wie Silvester. Gezündete Raketen werden zu lange in den Händen gehalten (so dass sie Brandwunden hinterlassen oder die Kleidung des Trägers in Brand gerät) oder es wird der Funkenflug von Bodenfeuerwerk unterschätzt. Der Gebrauch illegaler Feuerwerke zählt ebenso mit. Auch Weihnachten ist immer eine besonders kritische Zeit. Auf diese Weise entstehen schnell gefährliche Brände.

3. Überhitzung
Im vergangenen Jahr wurden 10% der Brände durch eine Überhitzung ausgelöst. Aber was genau ist eine Überhitzung? Es kommt zu einer Überhitzung, wenn sich das Material eines Gegenstands über den vorgesehenen Temperaturbereich erhitzt. Ein klassisches Szenario für die Überhitzung ist beispielsweise der Plastik-Pfannenwender auf der heißen Herdplatte. Wenn die Gegenstände durch die Wärmebelastung bis zur Zündtemperatur aufgeheizt werden, kann ein Brand entstehen.

4. Brandstiftung
Wie in jedem Jahr gehört auch eine Brandursache in die Statistik, gegen die es leider keine vorbeugenden Maßnahmen gibt: die Brandstiftung. Obwohl die Zahl der polizeilich erfassten Brandstiftungsdelikte auf Wohnhäuser, Betriebe oder öffentliche Anlagen im vergangenen Jahr so niedrig war, wie in den letzten 10 Jahren nicht mehr, entstehen durch Brandstiftungen immer wieder große finanzielle Schäden und Gefahren für Menschen. Sie können sich im Voraus leider nicht auf Brandstiftung vorbereiten. Trotzdem ist eine gute Brandschutzausrüstung, sowohl im Betrieb als auch Zuhause – ein effektives Mittel. Denn wird ein Brand frühzeitig entdeckt, können Sie Entstehungsbrände  mit Ihrer Ausrüstung eigenständig löschen.

5. Feuergefährliche Arbeiten
Eine besondere Gefahr stellen selbstverständlich auch Tätigkeiten dar, die bereits mit großer Hitze oder Funkenflug zu tun haben. Deswegen bilden die feuergefährlichen Arbeiten das Schlusslicht der fünf häufigsten Brandursachen. Die meisten feuergefährlichen Arbeiten wie Schweißen, Trennschleifen oder Brennschneiden finden im betrieblichen Umfeld statt und werden von geschultem Personal durchgeführt. Aber auch im handwerklichen Hobbybereich findet man feuergefährliche Arbeiten wie beispielsweise Löten oder Heißkleben.

Auf was muss ich bei feuergefährlichen Arbeiten achten?
Lassen Sie feuergefährliche Arbeiten am besten immer von geschultem Personal durchführen.  Diese kennen sich gut mit den verwendeten Verfahren und Produkten aus und sehen eine potenzielle Gefahrenquelle im Zweifel schneller. Hierauf ist aber nicht immer verlass und daher ist auch hier eine Kontrolle wichtig. Vorsicht ist auch bei Hobbyequipment wie der Heißklebepistole und dem Lötkolben geboten. Denn obwohl diese Produkte im Bastelladen angeboten werden, können Sie bei Unachtsamkeit oder falsche Benutzung schnell zum Brand führen. Gehen Sie deshalb aufmerksam mit diesen Produkten um und lassen Sie sie nicht unbeobachtet.

sonstige Ursachen und unbekannt!
Unbekannt: was sollen wir hier sagen? Wir wissen es manchmal einfach nicht!