// Brandgefahren

In Wohnungen lauern zahlreiche Brandgefahren. Zu den häufigsten Ursachen von Wohnungsbränden zählen defekte oder veraltete elektronische Geräte, falsch verwendete Mehrfachsteckdosen, offene Feuerstellen, Zündquellen wie Zigaretten u.ä. oder schlicht falsches oder unachtsames Verhalten. Jeder Raum der Wohnung birgt unterschiedliche Brandgefahren. Welche Gefahrenquellen gibt es? Hier ein unvollständiger Überblick.

Brandgefahren Küche
Laut Statistik ist in der Küche, mit das höchste Risiko für einen Wohnungsbrand vorhanden.

Gefahrenquelle Herd
Wenn Sie beim Kochen die heiße Pfanne, oder einen Topf unbeaufsichtigt auf der Herdplatte lassen, riskieren Sie einen Fettbrand, oder angebranntes Essen. Fett überhitzt schnell und entzündet sich schon ab 280 Grad. Die Gefahr: Auf der Herdplatte sind Temperaturen um die 400 Grad aber möglich.

Wenn Sie Fettbrände mit Wasser löschen, riskieren Sie eine lebensgefährliche Fettbrandexplosion.

Tipps für den Brandschutz beim Kochen

  • Den Herd beim Kochen nie unbeaufsichtigt lassen.
  • Vergessen Sie nicht, Töpfe und Pfannen nach dem Kochen vom Herd zu nehmen.
  • Nutzen Sie die Herdplatte nicht als Ablage für Handtücher oder Kunststoffgegenstände.
  • Erhitzen Sie Bratfett und Öl nicht übermäßig.
  • Ersticken Sie einen Fettbrand, indem Sie ihn mit dem Deckel abdecken.
  • Nutzen Sie einen Fettbrandlöscher.
  • Kochen Sie nur mit frischen Fetten. Mehrfach verwendetes Fett hat einen niedrigeren Flammpunkt und entzündet sich deutlich schneller.
  • Fettablagerungen z.B. in der Abzugshaube regelmäßig entfernen.
  • Denken Sie an Haustiere. Diese können Gegenstände, die neben dem Herd abgelegt sind, umstoßen oder verschieben, so dass die Gegenstände auf der heißen Herdplatte landen.

Gefahrenquelle Mehrfachsteckdosen
(generell und nicht nur in der Küche)
Ein hohes Brandrisiko sind Mehrfachsteckdosen. Diese sind nur für eine bestimmte Menge an Strom ausgelegt. Meist sind es 3.000 bis 3.500 Watt. Häufig stehen Toaster, Wasserkocher und Kaffeemaschine in der Küche aber nebeneinander und hängen an einer Mehrfachsteckdose. Allein Kaffeemaschine und Wasserkocher brauchen eine Leistung von 3.500 Watt.

Die Folge: Überlastete Mehrfachsteckdosen überhitzen schnell und sind somit ein Brandrisiko.
Bringen Sie einen für den Küchenbereich geeigneten Rauchmelder an. Dieser reagiert sowohl auf Rauch als auch auf Hitze und löst ab einem bestimmten Schwellenwert der Rauch-Hitze-Entwicklung einen Alarm aus.

Tipps für die Brandvermeidung durch Mehrfachsteckdosen

  • Schließen Sie große Geräte wie Kühlschrank oder Geschirrspüler nicht an Mehrfachsteckdosen an, sondern an die Wandsteckdose.
  • Kaufen Sie keine Billigprodukte. Diese haben oft fehlerhafte Kontakte, die einen Brand auslösen können. Hochwertige Mehrfachsteckdosen erkennen Sie am Siegel des VDE oder des TÜV.
  • Prüfen Sie Mehrfachsteckdosen regelmäßig und tauschen Sie sie rechtzeitig aus.

Brandrisiko durch elektrische Küchengeräte
Viele Küchengeräte nutzen Sie täglich. Allerdings führt der Dauerbetrieb von Kaffeemaschine, Toaster und Co. mit der Zeit zur Beschädigung der Anschlussleitungen. Die Folge: Die Isolierung schmilzt und die Geräte überhitzen. Bei Kontakt mit brennbaren Materialien entsteht schnell ein Feuer.

Tipps für die Brandvermeidung durch elektrische Küchengeräte

  • Nehmen Sie kleine Küchengeräte vom Strom, wenn Sie sie nicht brauchen.
  • Prüfen Sie Ihre Geräte sowie die Anschlussleitungen regelmäßig auf Abnutzungserscheinungen und Beschädigungen.

Brandgefahren Wohn- und Schlafzimmer
Das größte Brandrisiko in Wohn- und Schlafzimmer ist das Rauchen im Bett bzw. auf dem Sofa. Besonders gefährlich wird es, wenn Sie mit der Zigarette im Bett einschlafen. Denn glühende Zigaretten können textile Oberflächen von Bettwäsche und Matratzen in wenigen Sekunden in Flammen setzen.

Auch nicht erkaltete Aschereste im Aschenbecher neben dem Bett sind ein Risiko. Durch den Zug eines geöffneten Fensters fangen Gardinen, Teppich oder der Bettbezug schnell Feuer.

Eine weitere Gefahrenquelle in Wohn- und Schlafzimmer: Steckdosenleisten, die sich in der Nähe von leicht entflammbaren Möbeln befinden. Überhitzen sie, kommt es schnell zum Zimmerbrand. Siehe auch bereits weiter oben genannt.

Besonders gefährlich sind Wärmestaus. Sie entstehen, wenn Sie Lampen z. B. mit Stoff oder Papier umwickeln. Dadurch werden sie schnell über 400 Grad heiß und fangen an zu brennen.

Ein weiteres Risiko sind Elektrogeräte im Stand-by-Modus. Durch die permanente Spannung kann es zum Kurzschluss und zur Überhitzung kommen. Wenn sich brennbare Gegenstände in der Nähe befinden, steigt die Gefahr für einen Brand. Auch Staub in alten Elektrogeräten oder Steckdosen kann in Brand geraten.

Tipps für die Brandvermeidung in Wohn- und Schlafzimmer

  • Rauchen Sie niemals in Wohn- und Schlafzimmer.
  • Achten Sie darauf, dass Lampen nicht mit Gardinen und anderen Stoffen in Berührung kommen. 
  • Nutzen Sie LED-Lampen anstelle von Halogenlampen: Diese erhitzen nicht so stark, sodass von ihnen keine oder nur sehr geringe Brandgefahr ausgeht.
  • Nehmen Sie Fernsehgeräte, Stereoanlagen, DVD-Player usw. vom Strom, wenn Sie diese gerade nicht nutzen. Dies spart auch obendrein Strom.
  • Sorgen Sie für ausreichende Belüftung von großen Elektrogeräten. So verhindern Sie einen Wärmestau.
  • Lassen Sie defekte Elektrogeräte vom Fachmann reparieren. Nicht weiter betreiben.
  • Stellen Sie Haushaltsgeräte, die Hitze erzeugen, nicht auf brennbaren Unterlagen ab.
  • Platzieren Sie Steckdosenleisten möglichst weit weg von leicht entflammbaren Möbeln.
  • Heizdecken nicht unbeaufsichtigt lassen und nehmen Sie diese vom Strom, wenn Sie sie nicht benutzen. Sie sollten auch vermeiden, bei eingeschalteten Heizdecken einzuschlafen.

Achtung: Bringen Sie unbedingt Rauchwarnmelder in den Zimmern an, in denen Menschen schlafen.

Brandgefahren Kamin
Viele Menschen haben einen Kamin im Wohnzimmer. Das offene Feuer birgt durch überspringende Funken ein zusätzliches Brandrisiko für Teppiche, Möbel und Gardinen. Halten Sie besonders hier die Vorgaben für Feuerstätten ein. Das regelmäßige Kaminkehren muss unbedingt erfolgen, um einen Kaminbrand zu vermeiden. Der Ofen/Kamin ist keine Müllverbrennungsanlage. Verbrennen Sie nur gut getrocknetes Holz.

25 Prozent: So viel Feuchtigkeit darf ein Holzscheit nach der Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) maximal enthalten. Bei einem höheren Wert darf er nicht ins Kaminfeuer. 20 Prozent: Das ist die Restfeuchte, die Brennholz maximal haben sollte, wenn es nach Kaminbauern und Schornsteinfegern geht.

Achtung: Gerade in der Weihnachtszeit kommt es vermehrt zu Wohnungsbränden.
Kerzen und zusätzliche Brandlast durch den Weihnachtsbaum sind zu beachten. Der Weihnachtsbaum sollte immer Feucht gehalten werden. Stellen Sie diesen ins Wasser und füllen regelmäßig nach. Kerzen nicht unbeaufsichtigt lassen. Denken Sie immer auch an Tiere, die den Baum umstürzen, oder Gegenstände auf Kerzen werfen können.

Tipps für den sicheren Umgang mit dem Kamin und anderen offenen Feuerquellen

  • Prüfen Sie regelmäßig den Rauchabzug.
  • Platzieren Sie einen Funkenfang vor dem Kamin.
  • Verwenden Sie nur unbehandeltes, trockenes Holz.
  • Löschen Sie Kerzen und Teelichter, wenn Sie für längere Zeit den Raum verlassen.
  • Stellen Sie offene Feuerquellen nie in die Nähe von brennbaren Materialien.
  • Achten Sie auf Tiere im Umfeld
  • Reste aus Kamin und Grill können mehrere Tage später noch Glutnester enthalten. Entsorgen Sie diese daher nur sicher gelöscht. Lagern Sie Asche in einem sicheren, feuerfesten Behälter zwischen.

Brandgefahren Badezimmer
Auch Elektrogeräte im Badezimmer können Brandursachen sein. Besonders Wäschetrockner sind anfällig für Kurzschlüsse. Denn sie sind nicht nur wechselnden Temperaturen ausgesetzt, sondern auch im Inneren feucht. Das Gefährliche daran: Entsteht durch den Kurzschluss an der Elektronik im Gerät ein Brand, ist das von außen nicht sofort zu erkennen. Deshalb ist es besonders gefährlich, den Wäschetrockner nachts unbeaufsichtigt, oder in Abwesenheit laufen zu lassen.
Auch Haartrockner können schnell überhitzen. Davor bewahrt für gewöhnlich der automatische Erhitzungsschutz. Gefährlich wird es, wenn Sie den Haartrockner eingeschaltet lassen. Denn, hat er sich wieder abgekühlt, springt er u. U. von allein wieder an. Läuft der Fön unbeaufsichtigt, kann er brennbare Materialien entflammen,
Um bei einem entspannenden Bad etwas Stimmung zu haben, werden auch schon einmal Kerzen aufgestellt. Auch hier immer auf sicheren Stand achten und keine brennbaren Gegenstände daneben abstellen, oder darüber hängen.

Tipps für die Reduzierung der Brandgefahr im Badezimmer

  • Lassen Sie den Wäschetrockner nicht unbeaufsichtigt laufen.
  • Schalten Sie den Haartrockner richtig aus und ziehen Sie nach Gebrauch den Stecker.

Brandgefahren Kinderzimmer
Kinder müssen den Umgang mit Feuer erst lernen, bringen Sie Ihren Kindern das richtige Verhalten bewusst und aktiv bei. Kinder unterschätzen die Gefahr, die von Feuerquellen in der Wohnung ausgeht, z. B. von der Herdplatte oder dem Kamin. Viele Gegenstände in Kinderzimmern sind zudem schnell entflammbar.
Dazu zählen:

  • Spielzeug und Plüschtiere
  • Elektronische Geräte
  • Matratzen und Stoffe von Möbeln und Gardinen

So senken Sie das Risiko, dass im Kinderzimmer ein Brand entsteht:

  • Feuer in jeglicher Form hat nichts im Kinderzimmer zu suchen.
  • Lassen Sie Kinder nicht mit Feuerquellen spielen, z. B. mit Wunderkerzen oder Feuerzeugen.
  • Bewahren Sie Kerzen, Streichhölzer, Feuerzeuge usw. nicht in Reichweite von Kindern auf.
  • Beginnen Sie frühzeitig mit der Brandschutzerziehung.
  • Benutzen Sie LED-Lampen im Kinderzimmer: Von ihnen geht nur sehr geringe  Brandgefahr aus.
  • Lassen Sie sich beraten.

Weitere Brandgefahren:

Brandgefahren Keller u.ä.
Der Keller ist voll und unübersichtlich. Es werden häufig auch Dinge dort gelagert, die besser nicht da sein sollten. Sorgen Sie für Ordnung und Sauberkeit.

Brennbare Flüssigkeiten oder Gase sollten im Keller nicht aufbewahrt werden.
Nehmen Sie Elektroinstallationen auch im Mietkeller niemals selbst vor.

Brandgefahren Teelichtofen (Tödlicher Trend)
In Zeiten von drohender Energieknappheit kommen solche Trends in Mode. Im Internet wird der sogenannte Teelichtofen empfohlen. Folgen Sie dieser Empfehlung unter keinen Umständen. Der Teelichtofen ist lebensgefährlich und verursacht Brände. Bitte informieren Sie sich über die Gefahren. Diese wurden in der Presse mehrfach und intensiv veranschaulicht.

Brandgefahren Selbstentzündung
Auch durch Selbstentzündung werden Brände ausgelöst. Wer Echt- oder Massivholzmöbel besitzt verwendet zur Pflege oder zum Schutz auch mal Leinöl. Auch Holzarbeitsplatten in der Küche werden damit behandelt. Nach der Arbeit gibt es Wichtiges zu beachten. Denn der benutzte leinölgetränkte Lappen, kann sich auch mehrere Stunden nachher  von selbst entzünden. Bitte verharmlosen Sie diese Gefahr nicht. Entsorgen Sie den benutzten Lappen sicher. Wenn Sie diesen aufheben möchten, stecken Sie ihn in ein feuerfestes verschließbares Gefäß. Wenn er entsorgt werden soll, bestehen im Müll weiterhin erhebliche Brandgefahren. Eine sichere Entsorgungsmöglichkeit ist das ausreichende Durchnässen des Lappens. Lassen Sie den Lappen niemals ungeschützt auf der Arbeitsfläche oder in weiteren Räumen liegen.

Brandgefahren E-Bikes / Akku
E-Bikes sind nicht mehr wegzudenken und befinden sich in vielen Haushalten. Die Wenigsten wissen, dass es hier einiges zu beachten gibt und erhebliche Brandgefahren nicht ausgeschlossen sind. Die verbauten Akkus sind Einflüssen ausgesetzt, die unbemerkt eine Beschädigung verursachen. Auch der Umgang mit den Rädern bzw. Akkus ist manchmal nicht sonderlich pfleglich. Beschädigte Akkus können insbesondere beim Ladevorgang in Brand geraten. Die freigesetzte Energie ist erheblich und für Laien kaum zu löschen. Auch ungeladene Akkus können in Brand geraten.

Da die Brandgefahren nicht auszuschließen sind, sollten Sie ein paar Dinge beachten.

  • Laden Sie den Akku nicht unbeaufsichtigt
  • Laden Sie den Akku nicht in Kellerräumen, Schlafräumen, Treppenhäuser oder Fluchtwegen
  • Stellen Sie das Fahrrad nicht in Treppenhäuser, oder Fluchtwegen
  • Nicht vorgeschrieben, aber sinnvoll: Rauchmelder dort installieren wo der Akku geladen wird.
  • Wenn der Akku brennt, entstehen sehr giftige Rauchgase
  • Lassen Sie sich beraten

Schlussendlich
Jedes Zimmer/Raum in der Wohnung birgt seine eigenen Brandgefahren. Riskant ist vor allem unachtsames Verhalten. Etwa das Rauchen in der Wohnung oder fehlende Aufmerksamkeit beim Kochen. Gefährlich wird es auch, wenn Sie Mehrfachsteckdosen falsch verwenden.
Zu spät bemerkt, kann sich ein Feuer rasant in der Wohnung ausbreiten. Bringen Sie deshalb zumindest in den Räumen einen Rauchmelder an, in denen Sie und Ihre Kinder schlafen. Bei einem Brand kann er Ihr Leben retten.

FEUER GEHÖRT NICHT IN KINDERHÄNDE.

SORGEN SIE FÜR EINE GUTE BRANDSCHUTZERZIEHUNG

LASSEN SIE SICH BERATEN