// Brandbekämpfung

Irgendwo in Deutschland – es brennt ein Wohnhaus – alle 2-3 Minuten
Feuer ruft in vielen Menschen Panik hervor, verständlicherweise. Jetzt gilt es Ruhe zu bewahren. Denn nur durch überlegtes und ruhiges Verhalten kann ich mein und das Leben anderer schützen.

Nochmals: RUHE BEWAHREN UND ÜBERLEGT HANDELN

  • Fettbrände und Ölbrände niemals mit Wasser löschen.
  • Rauch, ist unser größter Feind. Flüchten Sie nicht durch verrauchte Räume oder Treppenhäuser

Feuer: Jetzt das richtige tun…
In der Wohnung ist ein Feuer ausgebrochen! Das oberste Gebot lautet nun?
Nochmals RUHE BEWAHREN UND ÜBERLEGT HANDELN.
Besonnenes Verhalten und überlegtes Handeln können im Brandfall Ihr Leben retten.

Kleine Brände schnell löschen
Schätzen Sie das Ausmaß und die Art des Feuers ab, im Zweifel Flucht.
Kleine Brände löschen Sie mit dem Feuerlöscher oder mit Wasser.
Achtung Gefahr: Fettbrände niemals mit Wasser löschen. Gelingt es Ihnen nicht, die Flammen zu ersticken, bringen Sie sich sofort in Sicherheit. Versuchen Sie ein Feuer nur dann selbst zu löschen, wenn Sie sich dabei nicht selbst gefährden. Spielen Sie nicht Helden oder Heldinnen.

Im Fernsehen ist alles nur gespielt und im Internet kursiert viel Blödsinn. Einfach so ohne Schutz 5 Minuten durch Feuer spazieren? Tödlich.

Halten Sie Fenster und Türen zum Brandbereich geschlossen. So verhindern Sie, dass sich das Feuer weiter ausbreitet. Aber nicht extra rein laufen und Fenster schließen!

Kinder
Bringen Sie Kindern das richtige Verhalten bei Bränden bei. Kinder neigen dazu, sich bei einem Brand in einem vermeintlich sicheren Bereich zu verstecken. Dies ist meist das Kinderzimmer. Viele Kinder verstecken sich unter dem Bett oder im Schrank.

Denke Sie an Andere, in Sicherheit bringen
Fordern Sie auch Ihre Mitbewohner auf, die Wohnung sofort zu verlassen. Nehmen Sie keine Gegenstände mit oder beginnen solche zu suchen. Das kann ihr Tod sein. In der Regel haben Sie nur 2 bis 4 Minuten Zeit, bis sich aus einem kleinen Brand oder Schwelbrand giftiger Brandrauch entwickelt. Informieren Sie auch Ihre Nachbarn über den Brand. Helfen Sie Kindern, Senioren und körperlich beeinträchtigten Personen.

Fliehen Sie nicht durch verrauchte Räume und Gänge
Denn Brandrauch ist viel gefährlicher als Feuer, da er giftige Substanzen enthält. 2 bis 3 Atemzüge genügen, um das Bewusstsein zu verlieren. Der Aufzug ist kein Fluchtweg. Auch nicht für körperlich beeinträchtigte Menschen. Bei Stromausfall riskieren Sie, darin stecken zu bleiben.
Ist der Fluchtweg blockiert, bleiben Sie im Raum und schließen Sie die Türen. Versuchen Sie, Türspalten und Lüftungsöffnungen mit nassen Tüchern abzudichten. Und machen Sie sich am Fenster bemerkbar. Achten Sie dabei unbedingt darauf, dass Rauch und Feuer nicht durch das Fenster in Ihren Bereich eindringen.

Feuerwehr verständigen
Rufen Sie sofort die Feuerwehr unter 112 an. Folgende Informationen sind wichtig und sollten in dieser Reihenfolge angegeben werden:

  • Wo ist das Ereignis?
  • Wer ruft an?
  • Was ist geschehen?
  • Wie viele Betroffene?
  • Warten auf Rückfragen

Legen Sie danach nicht auf. Die Leitstelle beendet den Anruf und nicht Sie.

Sofern möglich die Feuerwehr vor Ort einweisen:

  • Was brennt (Küche, Wäschetrockner)?
  • Wo brennt es genau (Keller, Dachgeschoss)?
  • Wie viele Menschen und Tiere sind noch in der Wohnung?
  • Welche Zugänge gibt es zur Wohnung?

Bleiben Sie während des Feuerwehreinsatzes vor Ort, ABER in sicheren Abstand.

Achten Sie auf die Anweisungen der Feuerwehr. Seien Sie Vorbild.

So löschen Sie ein Feuer richtig
Das richtige Löschmittel ist wichtig.
In einer Wohnung entzünden sich häufig Feststoffe wie Holz, Papier, Plastik oder Textilien.

Diese Materialien zählen zur Brandklasse A: Sie bilden Glut. Deshalb brauchen Sie ein Löschmittel, das nicht nur die Flammen eindämmt (Sauerstoff ausschließt, sondern auch die Glut löscht.

Zum Löschen eignet sich Wasser. Einerseits kühlt es und entzieht dem Feuer so die Hitze. Andererseits verringert es die Sauerstoffzufuhr: Das Wasser erhitzt sich zu Dampf, der den Brandherd vor der umgebenden Luft abschirmt.

Auch geeignet sind Feuerlöscher, die mit Schaum befüllt sind. In der Regel sind dies AB-Löscher. Dieser schafft eine Trennschicht zwischen Feuer und Sauerstoff. Pulverlöscher enthalten sogenanntes ABC-Pulver und sind meist preiswerter als Schaumlöscher. Sie eignen sich auch zum Löschen von

  • Feststoffbrände (Brandklasse A)
  • Flüssigen, oder flüssig werdenden Stoffen,z. B. Alkohol/Benzin, Kunststoffe (Brandklasse B)
  • Gase (Brandklasse C)

Der Nachteil: Pulver wirkt auf Metalle korrodierend und verteilt sich in der gesamten Wohnung. Dadurch entsteht großer Schaden an Einrichtung und elektronischen Geräten. Schonender für die Brandbekämpfung im Haushalt sind Wasser (A)- und Schaumlöscher (AB). Der Löschmittelschaden ist deutlich geringer.
Als Alternative zum Feuerlöscher gibt es auch spezielle Löschspraydosen. Diese gibt es inzwischen sogar mit der Zusatzfunktion F, für Fettbrände. Der Vorteil ist, sie passen sogar in eine Schublade und sind dort griffbereit wo sie benötigt werden.

Feuerlöscher erhalten Sie u.a. im Baumarkt.
Als Faustregel: Pro Etage ein Feuerlöscher mit mindestens 6 kg Löschmittel.

Häufige Brandszenarien in der Wohnung

Fettbrand

Löschen Sie einen Fettbrand niemals mit Wasser, denn Sie riskieren eine gefährliche Fettexplosion.
Beim Kontakt mit heißem Fett verdampft das Wasser.
Der Dampf reißt die Fettteilchen nach oben.
Diese entzünden sich sofort in einem großen Feuerball.
Wenn oberhalb Hindernisse, wie Schänke und Abzugshauben im Weg sind, breitet sich die Fettexplosion sogar eher seitlich oder nach vorne aus. Wenn Sie dann daneben stehen, gibt es keinen Ausweg und Sie sind den Flammen ausgeliefert.
Lebensgefährliche bis tödliche Brandverletzungen sind die Folge.

So löschen Sie einen Fettbrand:

  • Schalten Sie zuerst den Herd aus.
  • Decken Sie das Feuer mit einem Metalldeckel ab. So wird dem Feuer der Sauerstoff entzogen.
  • Heben Sie den Deckel nicht zur Kontrolle ab. Das Feuer kann sich bei Sauerstoffzufuhr sofort stark neu entzünden.

Herkömmliche Pulverfeuerlöscher, Wasser-  und Schaumlöscher, sowie CO2-Feuerlöscher sind zum Löschen von Fettbränden ungeeignet. Der Feuerlöscher MUSS die Kennzeichnung Brandklasse F tragen. Hier ist die Zusatzfunktion Löschen bei Bränden von Fetten und Ölen enthalten. Dieses Löschmittel bildet eine Schicht über der Brandstelle, die den Sauerstoff abtrennt. Außerdem kühlt das Löschmittel das Fett ab, sodass es sich nicht mehr so leicht von selbst entzünden kann.

Löschdecken sind ungeeignet und sollen nicht mehr verwendet werden.

Diese bergen eine große Gefahr für den Anwender. Bitte informieren Sie sich hierzu getrennt.

Elektrobrand
Elektrogeräte können durch unsachgemäßen Gebrauch, oder anderer Schäden überhitzen und in Brand geraten. Daher zählen sie zu den häufigsten Brandursachen.
Vorgehen beim Löschen:

  • Trennen Sie das Gerät vom Stromnetz, sofern möglich. Kippen Sie dazu am besten die Hauptsicherung oder ziehen Sie den Stecker. Auf Eigenschutz achten.
  • Nutzen Sie einen Feuerlöscher zur Brandeindämmung. Löschen Sie Elektrogeräte nicht mit Wasser. Sie riskieren einen Stromschlag.
  • Ist die Stromzufuhr unterbrochen, können Sie einen Feuerlöscher der Brandklasse A nutzen (Wasser- oder Schaumlöscher). Lässt sich der Strom nicht abschalten, müssen Sie Abstand beim Löschen einhalten.

Den einzuhaltenden Mindestabstand beim Löschen von Elektrogeräten finden Sie auf der Bedienungsanleitung vom Feuerlöscher, diese muss dauerhaft auf dem Feuerlöscher angebracht sein. Die Entfernung kann zwischen 3 und 1 Meter variieren.

Personenbrand
Hat eine Person Feuer gefangen, ist schnelles Handeln wichtig. Achten Sie dabei aber stets auf Eigenschutz und rechnen Sie damit, dass brennende Personen irrational handeln. Hindern Sie sie daran, zu fliehen. Notfalls mit Gewalt.
Einen Personenbrand löschen Sie am besten folgend:

  • Mit Wasser: Wasser hat den Vorteil, dass es kühlt. Außerdem lindert es Schmerzen durch Brandverletzungen. Bei großflächigen Verletzungen besteht aber die Gefahr der Unterkühlung.
  • Mit Decken oder Jacken: Diese sind nur bei kleinen Bränden an Armen oder Beinen geeignet. Hüllen Sie die Person ein, um dem Feuer den Sauerstoff zu entziehen. Achtung: Ersticken Sie die Flammen durch Ausstreichen, nicht durch Klopfen.
  • Mit dem Feuerlöscher: Richten sie dabei das Löschmittel nicht unmittelbar auf Mund/Nase und Augen, denn das Löschpulver kann Lungenschäden verursachen. Führen Sie dann kurze Löschstöße vom Kopf abwärts aus.
  • Durch Wälzen auf dem Boden: Wenn Sie keine andere Möglichkeit haben, bringen Sie die Person zu Fall. Denn Feuer ist gefährlicher als mögliche Sturzverletzungen.

Nach dem Löschen, leisten Sie sofort Erste Hilfe und rufen Sie den Notarzt.

Schlussendlich:
Richtiges Verhalten im Brandfall heißt: Ruhe bewahren.
Schätzen Sie schnell ein, ob Sie ein Feuer selbst löschen können, ohne sich in Gefahr zu bringen. Lehren Sie Kindern das richtige Verhalten bei einem Brand.
Für die meisten Brandursachen in der Wohnung eignen sich Feuerlöscher der Brandklasse A. Mit ABC-Feuerlöschern sind Sie gegen alle Brandgefahren abgesichert. Sofern keine brennbaren Gase vorhanden sind, reicht auch ein Feuerlöscher mit den Brandklassen AB. Installieren Sie Rauchmelder in allen Räumen, in denen Menschen schlafen und Fluchtwegen.